Erntedank erdet unsere Sinne
Zum diesjährigen Erntedankfest sagt die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Anette Röttger: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachsen und Gedeihen steht in des Himmels Hand…, so heißt es in dem wohl bekanntesten Erntedanklied. Dieses Lied erdet uns gegenüber einer weit verbreiteten Erwartung, der Mensch allein könne alles allein richten. Aus dem gelebten Alltag ob mit einem kleinen Hochbeet, mit Tomatenpflanzen auf dem Balkon, mit einem eigenen Gemüsegarten oder als Landwirt bekommt manch einer eine Ahnung davon, wie mühselig der Weg von der Aussaat bis zur Ernte sein kann: Nicht in jedem Jahr hängen die Apfelbäume voller reifer Äpfel und so manches Getreidefeld hat in diesem Jahr vielleicht nicht den Ertrag erbracht, den der Landwirt sich erhofft hatte. Regen, Hagel oder Trockenheit zum falschen Zeitpunkt bleiben ganz entscheidende Faktoren, die den Ernteertrag beeinflussen.
Ernten setzt eine gute Bestandsführung aber auch ein geduldiges Abwarten bis zur Reife voraus. Ernten ist anstrengender als Einkaufen. Ernten erdet unsere Sinne. Erntedank dient der eigenen inneren Haltung hin zu einer dankbaren Haltung. In einer Zeit, in der alles immer und sofort zur Verfügung stehen soll, kann dieser Sonntag mit seinen vielen bunten Herbstfarben und den vielen Früchten ganz wesentlich dazu beitragen, eine wertschätzende Haltung gegenüber den vielen regional und saisonal erzeugten Lebensmitteln hier in Schleswig-Holstein zu stärken. Wer das dann noch im täglichen Speiseplan berücksichtigt, leistet einen wichtigen Beitrag für die regionale Wertschöpfung,“ so die Abgeordnete abschließend.