Anette Röttger, MdL
#kurSHalten

Wir unterstützen die Kulturschaffenden in dieser Pandemie

Kontaktbeschränkungen zwingen uns seit über einem Jahr zum Verzicht auf viele dieser echten Kulturerlebnisse. Das ist sehr bitter. Jeder von uns spürt es ganz deutlich: Kultur ist unverzichtbar und unentbehrlich oder wie es Christian Kuhnt kürzlich formulierte: Kultur ist ein Lebensmittel. 

Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

kulturelle Angebote gehören in ihrer großen Vielfalt untrennbar zu Schleswig-Holstein. Unsere Kultur wird sichtbar durch die Kulturschaffenden, die sich singend, spielend oder tanzend präsentieren. Kultur wird erlebbar an besonderen Orten wie den Theatern, den Kinos, den Museen oder den Gedenkstätten, in Spielstätten, auf Freilichtbühnen und Festivals oder in Konzertsälen, in Denkmälern, in Erlebnisräumen oder im Weltkulturerbe.

Kulturschaffende schaffen vielfältige kreative Angebote. Sie bewahren unsere kulturellen Schätze und präsentieren uns echte Erlebnisse.

Kontaktbeschränkungen zwingen uns seit über einem Jahr zum Verzicht auf viele dieser echten Kulturerlebnisse. Das ist sehr bitter. Jeder von uns spürt es ganz deutlich: Kultur ist unverzichtbar und unentbehrlich oder wie es Christian Kuhnt kürzlich formulierte: Kultur ist ein Lebensmittel.

Nicht nur in meiner Stadt Lübeck ist Kultur ein zentraler Faktor. Kultur ist Urlaub vom Alltag, Kultur begeistert, regt zum Nachdenken an und tut unserer Seele gut.

Die Kulturschaffenden selbst sind trotz der seit über einem Jahr andauernden Pandemie kreativ geblieben. Sie haben seitdem improvisiert und digitalisiert, sie haben auf Publikum verzichtet und auf ihren Beruf. Sie haben verzichtet auf den Applaus und auf die Gage und sie haben sich dennoch präsentiert, sich zu Wort gemeldet oder sich mit Fotowänden sichtbar gemacht. Sie haben digitale Formate entwickelt und Hygienekonzepte vor Ort. Unseren Kulturschaffenden gilt an dieser Stelle unsere große Wertschätzung und Anerkennung. Sie haben es mehr als verdient, dass wir die Kultur hier im Landtag nicht nur regelmäßig zum Thema machen, sondern ihnen mit konkreten Überbrückungsmaßnahmen so gut es geht durch diese Pandemie helfen. Jetzt sollten sie klug überlegen, welche modellhaften Öffnungsprojekte hier in Schleswig-Holstein umgesetzt werden können.

Ich danke unserer Kulturministerin Karin Prien für Ihren Bericht zur Neuauflage der Kulturhilfen und ich danke den vielen Beteiligten in der Kulturabteilung des Ministeriums, im Landeskulturverband, in der Landesbibliothek und ganz besonders auch unserer Förderlotsin für Kultur, Frau Annika Flüchter. Zusammen mit den Kulturschaffenden stehen sie alle in dieser Zeit vor ganz außergewöhnlichen Herausforderungen und sie alle leisten in dieser besonderen Zeit mehr denn je. Dafür ein herzliches Dankeschön.

Die Kulturbranche gehört im Zusammenhang mit der Pandemie zu den am stärksten und am längsten betroffenen Bereichen.

Alle Ebenen in Bund, Land und auch kommunal vor Ort haben sich in dieser Zeit um finanzielle Kulturhilfen gekümmert, um die Not zu lindern.

Viele Kulturschaffende haben mit der Pandemie gelernt, Förderanträge zu stellen. Andere haben gelernt, sich in ihren eigenen Bereichen besser untereinander zu vernetzen und wiederum andere haben ganz neue digitale Formate entwickelt. Trotzdem sind viele Kulturschaffende mehr und mehr in eine schwierige Lage gekommen. Und da müssen wir als Land helfen.

Auf die detaillierten Zahlen der Kulturhilfen ist die Ministerin bereits in Ihrem Bericht eingegangen. Das muss ich an dieser Stelle nicht wiederholen.

Es ist mir vielmehr ein Anliegen, noch mal ausdrücklich allen zu danken, die sich hier einbringen. Dabei meine ich auch die Landesmuseen, die heute Molfsee virtuell eröffnen werden, und die Staatskanzlei, die es mit dem Kulturfestival zur Chefsache gemacht hat, die Veranstaltungsbranche in dieser Zeit zu unterstützen. Ich nenne das Schleswig-Holstein Musikfestival als einen Mutmacher in dieser Zeit. Es erfährt viel Unterstützung, weil es über viele Jahre ein begeistertes Publikum aufgebaut hat, das jetzt auch durch die Krise trägt. Schließlich sei das hohe ehrenamtliche und gesellschaftliche Engagement für unsere Kultur in dieser besonderen Zeit genannt. Es ist unverzichtbar und hat eine ganz besondere Wertschätzung verdient.

All dies zeigt einen breiten gesellschaftlichen Schulterschluss: Wir vermissen die kulturellen Angebote sehr und wir stehen zur Kultur in unserem Land und unterstützen die Kulturschaffenden in dieser Pandemie, so gut es eben geht.